Im Gegensatz zu rolligen Böden lässt sich in bindigem Baugrund durch Schwingungen keine nennenswerte Verbesserung des Tragverhaltens erzielen. Der Grund: Die Feinkörnigkeit, die geringe Durchlässigkeit und die Kohäsion lassen keine Kornumlagerungen zu. Trotzdem kann der Tiefenrüttler zur Bodenverbesserung eingesetzt werden, weil er ohne Bodenentnahme in den Boden eindringen kann.
Schema der Rüttelstopfverdichtung
Phase 1
Bei der Stopfverdichtung wird der anstehende Boden seitlich verdrängt. Dadurch wird während des Abteufens eine Verfestigung in unmittelbarer Nähe des Tiefenrüttlers erzielt. Ist die Endteufe erreicht, kann während des Ziehvorganges an der Rüttlerspitze Druckluft oder Wasser zugegeben werden, um einen Unterdruck während des Ziehvorganges zu vermeiden. Es entsteht ein stabilisiertes Rüttelloch. Der Rüttler kann herausgezogen werden, ohne dass das Loch einfällt.
Phase 2
Anschließend wird ein geeignetes Zugabematerial – Schotter oder Schlacke – in das freistehende Loch gefüllt und der Rüttler wieder eingeführt.
Phase 3
Nun beginnt der eigentliche Stopfvorgang. Die vom Rüttler erzeugten Radialkräfte pressen das Zugabematerial horizontal in den vorhandenen Boden. Der Zyklus Materialzugabe – Verdichtung wird jeweils so lange wiederholt, bis eine bestimmte Leistungsaufnahme des Rüttlers erreicht ist, oder bis kein weiteres Material mehr verdrängt werden kann. So wird stufenweise eine über die vorgesehene Höhe durchgehende Schottersäule hergestellt.